Psychische Folgekrankheiten
Viele Umweltkrankheiten, die primär körperliche Ursachen der Initiierung des Erkrankungsprozesses haben, können psychische Folgekrankheiten nach sich ziehen bis hin zu psychiatrischen Diagnosen.
In dem Kampf der Umweltkranken gegen Psychologisierung, Psychopathologisierung oder gar Psychiatrisierung wird dieser Zusammenhang nicht bestritten. Selbst wenn psychische Folgeerkrankungen vorliegen, ist der zumindest in früheren Jahren häufiger zu beobachtende Automatismus einer Abschiebung in entsprechende Anstalten aufgrund einer leicht daherdiagnostizierten psychiatrischen (Schein-)Diagnose abzulehnen, da primär die körperlichen Ursachen gefunden und therapiert werden müssen.
Der Psychiatrisierung, also die Überziehung von Umweltkranken mit psychiatrischen Diagnosen, seien sie nun gerechtfertigt oder nicht, folgt auch heute noch das Damoklesschwert, völlig aus dem gesellschaftlichen Leben herausorganisiert zu werden (und ist dann im Schnitt 7 Jahre weggesperrt).
Viel verbreiteter jedoch ist im Zuge eines modischen Psych-Diskurses eine Psychopathologisierung: Durch vorgeblich empathisches Einbringen des Zusammenhangs 'Körper, Geist und Seele' wird relativ rasch eine krankhafte Verzerrung des Seelenlebens des Patienten unterstellt und diese dann als behandlungsbedürftig anempfohlen.