Lancet-Studie: Erhöhte Suizidalität bei CFS

In einer am 09.02.2016 im Lancet veröffentlichten Studie des King's College, London, mit dem Titel "Mortality of people with chronic fatigue syndrome: a retrospective cohort study in England and Wales from the South London and Maudsley NHS Foundation Trust Biomedical Research Centre (SLaM BRC) Clinical Record Interactive Search (CRIS) Register" wird von einer erhöhten Suizidalität bei CFS berichtet.

In einem Artikel des Ärzteblattes dazu vom 10.02.2016 heisst es:

"Die fünf Suizide fallen jedoch aus dem Rahmen. Im Vergleich zur Suizidrate in der Allgemeinbevölkerung hätte in der Patientengruppe weniger als ein Suizid auftreten sollen." Sowie:

"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit CSF eine psychiatrische (Ko)-Morbidität haben, was viele Betroffene, die organische Ursachen ihrer Erkrankung vermuten, nicht akzeptieren dürften. Viele Patienten lehnen eine psychiatrische Betreuung strikt ab. ... Zwei Suizide weniger hätten die statistische Signifikanz aufgehoben, schreibt der Psychiater im Editorial, der gleichwohl glaubt, dass es sich nicht um ein Zufallsergebnis handelt. Auch wenn das CFS organische Ursachen haben sollte, könnten die Einschränkungen im Alltagsleben, die mit der Erkrankung einher gehen, die Psyche der Patienten belasten und den Wunsch nach einem Freitod fördern."

GENUK e.V. hatte schon seit der Gründung die Problematik, dass bei vielen Umwelterkrankungen auch immer wieder eine psychische Erkrankungskomponente hinzukommen kann, so gefasst, das von 'Psychischen Folgekrankheiten' gesprochen wird, s. hier. Insofern fühlen wir uns durch diese jetzt veröffentlichte Studie in diesem Konzept bestätigt. Psychische Folgekrankheiten bis hin zu Depression und Suizidalität wird auch immer wieder insbesondere von MCS-Kranken berichtet.